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Psychotherapie bei Hochsensibilität in Wien

Wie kann meine psychotherapeutische Unterstützung bei Ihrer Hochsensibilität aussehen?

Hochsensibilität ist keine Diagnose, wird aber derzeit stark beforscht.


Eines wissen wir jedoch: Hochsensiblen fehlt ein wichtiger Filter

Dieser Filter hilft uns, Wahrnehmungen wie

  • Straßenlärm, 
  • das Kratzen eines Etiketts auf der Haut, 
  • Kälte, Hitze oder Hunger

aus der aktuellen Aktivität auszublenden.

Als erfahrene Psychotherapeutin kann ich Sie dabei unterstützen, mit dieser besonderen Gabe Ihren Alltag kompatibel mit Ihrer Umwelt zu gestalten. Damit Sie Ihren Alltag und Ihre Beziehungen zu Ihrer Zufriedenheit leben können.


Ist Hochsensibilität eine Gabe, eine Störung oder eine Krankheit?

Nein, Hochsensibilität ist keine Diagnose, wird aber derzeit stark beforscht. Die amerikanische Psychologin und Sachbuchautorin Elaine N. Aron begann schon 1996 als Pionierin dieses Persönlichkeitsmerkmal zu untersuchen.


"Hochsensibel" Hochsensiblen fehlt einfach der Filter, der ihnen hilft, unwesentliche Wahrnehmungen auszublenden. Hochsensibilität ist KEINE Krankheit, kann aber zu Erkrankungen wie

  • Angststörungen, 
  • Soziophobien, 
  • Depressionen 

beitragen. 


Wie viele Menschen sind hochsensibel?

Etwa 20% der Menschen gelten als hochsensibel und sie sind damit in der Minderheit. Viele hochsensible Menschen machen die Erfahrung als ZU sensibel bezeichnet zu werden. Sie fühlen sich fremd in einer Welt, in der etwa 80% der Menschen nicht ihre Wahrnehmung der Welt teilen. 


Wie geht unsere Gesellschaft mit sensiblen Menschen um?

 Unsere derzeitige Gesellschaft bewertet die robusteren Menschen höher und wertet die sensiblen ab


  • übertriebene Reaktion, 
  • nicht belastbar, 
  • neurotisch, 
  • ängstlich, 
  • schüchtern, 
  • nicht durchsetzungsfähig.


Diese fehlende Wertschätzung der speziellen Eigenschaften der Hochsensibilität kann zu oben erwähnten Krankheitsneigungen führen.


Welche Auswirkungen hat Hochsensibilität auf Alltag und Beziehungen?

Hochsensibilität hat im Alltag und im Beziehungsleben viele Vorteile, es ergeben sich jedoch auch besondere Herausforderungen.


Positive Auswirkungen der Hochsensibilität:

  • Großes Einfühlungsvermögen: Hochsensible Menschen sind gute Zuhörer*innen und Freund*innen. Sie können sich durch ihre genaue Wahrnehmung von Gefühlen gut in ihr Gegenüber hineinversetzen. 

  • Intensives Erleben: Sie nehmen Details und Schönheiten des Lebens intensiver wahr. Sie können sich in guten Momenten glücklich und verbunden fühlen. Sie denken viel über das Leben nach und verarbeiten ihre Wahrnehmungen gründlicher.

  • Kreativität: Hochsensible sind oft fantasievoll und kreativ und nehmen Details wahr, die anderen entgehen.

  • Gewissenhaftigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Gerechtigkeitsempfinden: Hochsensible sind oft aufgrund ihrer tiefen Reflexionen über mögliche Konsequenzen gewissenhaft und zuverlässig. Sie spüren Ungerechtigkeiten intensiver und setzen sich oft für andere ein.

  • Frühwarnsystem: Hochsensible erkennen und erspüren Probleme in Situationen oder Systemen schnell.


Herausforderungen bei Hochsensibilität:

Das Nervensystem hochsensibler Menschen ist durchlässiger für Reize. Laute Geräusche, grelles Licht, starke Gerüche oder große Menschenmengen können schnell zu Reizüberflutung, Überforderung und Erschöpfung führen.

  • Intensiveres Empfinden von Emotionen: Das kann bei negativen Emotionen wie Wut und Trauer sehr belastend sein und zu emotionalen Ausbrüchen oder Rückzug führen.

  • Anfälligkeit für Stress: Die ständige intensive Reizwahrnehmung kann zu einer Überforderung des Nervensystems führen. Nervosität, Burnout oder Depression können die Folge sein. 

  • Hoher Ruhebedarf: Um die vielen Eindrücke zu verdauen und sich zu erholen, benötigen hochsensible Menschen oft mehr Ruhepausen und soziale Rückzugsmöglichkeiten. Dies kann zu Isolation führen.

  • Unklare Grenzen zwischen Innen- und Außenwelt: Hochsensible saugen die Stimmungen und Energien ihrer Umgebung oft wie ein Schwamm auf. Dies kann es schwierig machen, die eigenen Gefühle von denen anderer zu unterscheiden.

  • Perfektionismus und Überdenken: Sie möchten alles gründlich analysieren und besonders gut machen, was ebenfalls zu Stress und Selbstzweifeln führen kann. Daher sind sie auch empfindlicher gegenüber Kritik.


Woran erkennen Sie, dass Sie hochsensibel sind?

Intensive Wahrnehmung von Reizen

Geräusche, grelles Licht, starke Gerüche, aber auch Berührungen erleben Sie stärker als der Durchschnitt. Auch nehmen Sie Stimmungen und Hektik stärker wahr. Sie brauchen Ruhe, um das Aufgenommene verarbeiten zu können.

Tiefe Wahrnehmung von emotionalen Reaktionen

Sie ...

  • erleben Gefühle intensiv, sowohl schöne als auch belastende,

  • lassen sich stark von traurigen Dingen mitnehmen und Konflikte beeinträchtigen Ihr Wohlbefinden,

  • können aus der Natur, aus der Kunst, Musik und Beziehungen zu anderen viel Gutes schöpfen.


Hohe Sensibilität für soziale Situationen sowie starkes Einfühlungsvermögen (Empathie)

Sie können unausgesprochene Spannungen und Konflikte in einer Gruppe oder auch in Ihrem Gegenüber schnell erspüren. Dies kostet Sie Kraft und Sie brauchen Zeiten des Alleinseins, um wieder zu sich zu kommen.

Viel Nachdenken und Abwägen

Das bedeutet, Sie treffen keine überstürzten Entscheidungen und Sie vermeiden Risiko. Sie denken viel nach und wägen alle Pros und Contras sorgfältig ab.

Notwendigkeit des regelmäßigen Rückzugs

Aus dem vorher Gesagten ist verständlich, dass Sie schnell energielos sind. Das bedeutet, Sie brauchen Zeiten der Ruhe und Stille, des Alleinseins, um das Erlebte in Ihrem Tempo verarbeiten zu können.


Wie können Sie herausfinden, ob Ihr Kind hochsensibel ist?

Verhaltensmerkmale, die auf Hochsensibilität bei Kindern hindeuten:

 

  • Starke Reaktion auf Reize: 

Ihr Kind reagiert empfindlich auf laute Geräusche (Staubsauger, Sirenen, laute Musik), helles Licht und Gerüche. Es empfindet Etiketten an der Kleidung als unangenehm.

  • Tiefe emotionale Reaktionen:

Die Tränen fließen leicht schnell, sowohl aus Freude als auch aus Trauer oder Frustration. Ihr Kind ist sehr einfühlsam und spürt Stimmungen und Gefühle anderer stark und reagiert darauf.

  • Viel Nachdenken und Fragen:

Ihr Kind stellt Fragen über den Sinn des Lebens, den Tod oder Gerechtigkeit. Es denkt gründlich und lange nach.

  • Perfektionismus und Gewissenhaftigkeit:

Ihr Kind ist bestrebt, alles richtig zu machen und ist frustriert, wenn etwas nicht perfekt gelingt. Es ist sehr gewissenhaft.

  • Vermeidung von Neuem und Überraschungen:

Neue Situationen oder Veränderungen verunsichern Ihr Kind und es braucht Zeit, sich an neue Menschen und Umgebungen zu gewöhnen.

  • Bedürfnis nach viel Ruhe und Rückzug: 

Nach einem vollen Tag (Kindergarten, Schule, Geburtstag) ist Ihr Kind erschöpft, und zieht sich zurück, um zur Ruhe zu kommen.


Was Sie tun können, wenn Ihr Kind hochsensibel ist?

  • Beobachten Sie Ihr Kind: notieren Sie, wann Ihr Kind besonders sensibel reagiert und welche Situationen es überfordern.
  • Nutzen Sie Fragebögen: Online Fragebögen (oft basierend auf der Arbeit von Elaine Aron) können Ihnen eine Einschätzung geben. Suchen Sie nach "HSP-Test für Kinder" oder "Highly Sensitive Child Questionnaire". Beachten Sie, dass dies eine Diagnostik nicht ersetzt. Fragebögen können nur Hinweise liefern.
  • Sprechen Sie mit anderen Bezugspersonen: Lehrer*innen, Erzieher*innen oder Großeltern teilen vielleicht Ihre Beobachtungen – oder auch nicht.
  • Informieren Sie sich: Elaine Arons Buch "Das hochsensible Kind" ist ein guter Anfang.
  • Suchen Sie professionelle Unterstützung: Wenn Sie unsicher sind oder Ihr Kind stark unter seiner Empfindlichkeit leidet, kann ein*e Kinderpsycholog*in oder ein*e auf Hochsensibilität spezialisierte*r Therapeut*in Ihnen helfen, das Verhalten Ihres Kindes besser zu verstehen. Er/Sie kann mit Ihnen Strategien für den Umgang mit Ihrem Kind entwickeln. Fachleute können auch andere Ursachen für die Symptome ausschließen.

Hochsensibilität ist keine Schwäche, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal, das mit vielen Stärken wie Empathie, Kreativität und Tiefsinn einhergeht. Das Erkennen und Verstehen der Hochsensibilität Ihres Kindes ist aber wichtig, damit Sie es optimal unterstützen und eine Umgebung schaffen können, in der es sich gut entfalten kann.


Gibt es einen Test Hochsensibilität?

Es gibt einige Online Selbsttests, wie zum Beispiel:

Diese können Ihnen helfen, eine Selbsteinschätzung zu finden.

 

Oft ist es eine große Erleichterung zu sehen, dass Sie nicht „gestört“ und allein in dieser Welt sind. Zur Wiederholung: Hochsensibilität ist KEINE Krankheit, sie ist eine Variation der Normalität, in etwa so wie ADHS ja als neurodivers und nicht als krank gilt.


Wie hilfreich kann Psychotherapie für hochsensible Menschen sein?

Psychotherapie kann eine große Unterstützung sein, wenn Sie

  • lernen wollen, Ihre Hochsensibilität zu verstehen und anzunehmen
  • die Stärken Ihrer Hochsensibilität erkennen wollen
  • einen Umgang suchen, mit der Überreizung umzugehen und Warnsignale frühzeitig erkennen möchten
  • mit Ihrem Selbstwert kämpfen und lernen möchten, ohne Schuldgefühle Grenzen zu setzen
  • alte Verletzungen aus der Kindheit aufarbeiten möchten
  • mit psychischen Problemen wie Angst, Depression oder Burnout zu kämpfen haben.


Worauf sollen Sie bei der Wahl einer, einer/s Psychotherapeut:in achten?

Sehr wichtig ist es darauf zu achten, dass die Therapeutin/der Therapeut

 

  • respektvoll, empathisch und wertfrei arbeitet
  • sich mit dem Konzept der Hochsensibilität auseinandergesetzt hat
  • keine pathologisierende Haltung hat, also Hochsensibilität nicht als „Krankheit“ sieht


Was kann ICH als erfahrene Psychotherapeutin mit Ihnen erarbeiten?

Ich unterstütze hochsensible Menschen gerne, sich besser zu verstehen, die Stärken der Hochsensibilität wertzuschätzen und die Herausforderungen dieses Persönlichkeitsmerkmals zu bewältigen. Hier sind einige Bereiche, die in der Therapie erarbeitet werden können


Verständnis und Akzeptanz der Hochsensibilität:

  • Aufklärung: Hochsensibilität ist ein normales Persönlichkeitsmerkmal, keine Krankheit. 
  • Selbstwahrnehmung: Lernen, die eigenen hochsensiblen Reaktionen zu erkennen und zu verstehen.
  • Akzeptanz: Annahme der eigenen Sensibilität als Stärke und nicht als Schwäche. Dies kann dazu beitragen, Scham oder das Gefühl, "falsch“ zu sein, abzubauen.

 

Umgang mit Reizüberflutung und Überstimulation:

  • Reize: Strategien entwickeln, um Reize im Alltag zu reduzieren (z.B. ruhige Umgebungen schaffen, Kopfhörer nutzen, bewusste Pausen einlegen).
  • Grenzen: Lernen, "Nein" zu sagen und sich von überfordernden Situationen oder Menschen abzugrenzen.
  • Rückzug: Individuelle Wege der Erholung finden um das Nervensystem zu beruhigen. (z.B. Meditation, Spaziergänge in der Natur, kreative Tätigkeiten).
  • Stress: Techniken zur Stressreduktion erlernen (z.B. Achtsamkeitsübungen, Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training).

 

Emotionale Regulation:

  • Gefühle und starke Emotionen: Gute Wege finden, um Gefühle auszudrücken anstatt sie zu unterdrücken. Lernen mit der intensiven Wahrnehmung von eigenen und fremden Gefühlen umzugehen.
  • Umgang mit der eigenen Empathie: Strategien entwickeln, um sich nicht von den Gefühlen anderer überschwemmen zu lassen und die eigenen emotionalen Grenzen zu schützen.

 

Stärkung des Selbstwertgefühls:

  • Stärken erkennen: Die positiven Aspekte der Hochsensibilität wertschätzen (z.B. Empathie, Kreativität, Tiefsinn, Detailwahrnehmung).
  • Selbstfürsorge: Die Wichtigkeit von Selbstfürsorge erkennen und konkrete Routinen entwickeln, die zur psychischen und physischen Gesundheit beitragen.
  • Perfektionismus und Selbstkritik: Umgang mit Perfektionismus und starker Selbstkritik, die bei Hochsensiblen häufig vorkommen.


Beziehungsgestaltung:

  • Kommunikation: Lernen, die eigenen Bedürfnisse und Grenzen klar zu erkennen und zu kommunizieren, sowohl in privaten als auch beruflichen Beziehungen.
  • Missverständnisse vermeiden: Aufklärung des Umfelds über Hochsensibilität, um Missverständnisse zu vermeiden.
  • Gesunde Beziehungen: Beziehungen pflegen, die unterstützend und nicht überfordernd sind.


Berufliche Orientierung:

  • Passende Arbeit: Beratung bei der Wahl eines Berufsfeldes oder einer Arbeitsumgebung, die den Bedürfnissen eines hochsensiblen Menschen entgegenkommt (z.B. ruhiger, weniger reizintensiv, sinnstiftend).
  • Umgang mit Kolleg*innen/Vorgesetzten: Strategien für den Umgang mit Herausforderungen im Arbeitsalltag.

Die Therapie ist in der Regel darauf ausgerichtet, die Klient*innen zu befähigen, ihre Hochsensibilität als Ressource zu nutzen und ein erfülltes Leben zu führen, anstatt sich von ihr einschränken zu lassen. Dies geschieht oft durch eine Kombination aus Psychoedukation, kognitiver Verhaltenstherapie, Achtsamkeitsübungen und der Erarbeitung individueller Bewältigungsstrategien.


Meine Kompetenz und Erfahrung zum Thema „Hochsensibilität“


Literatur zu„Hochsensibilität“:

Zwei Bücher, die für den Einstieg hilfreich sind:

  • Zart besaitet von Georg Parlow: Selbstverständnis, Selbstachtung und Selbsthilfe für hochsensible Menschen

  • Sind Sie hochsensibel? von Elaine N. Aron


Es gibt weitere Bücher, die sich mit einzelnen Bereichen hochsensibler Menschen beschäftigen:

  • Hochsensible Menschen in der Liebe von E.N. Aron

  • Die Berufung für Hochsensible von Luca Rohleder

  • Das hochsensible Kind von E.N. Aron


Meine Erfahrung zu „Hochsensibilität“

Ich erinnere mich noch gut, als ich das erste Mal mit dem Konzept der Hochsensibilität in Berührung gekommen bin. Ich habe mich sofort darin wiedererkannt. Dies hat mir ein besseres Verständnis von mir selber ermöglicht.

Im Laufe meiner vielen Berufsjahre habe ich hochsensible Menschen begleitet. Meine eigene Hochsensibilität ist in meiner Arbeit als Psychotherapeutin generell eine große Hilfe, in der Arbeit mit Hochsensiblen aber eine ganz besonders große!




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